»Der Zufall ist sowieso das Kreativste!«

Als sich der in Landshut geborenen Walter Schels als Halbwüchsiger die Kamera seines großen Bruders ausleihen durfte, war es um ihn geschehen. So erinnert sich der inzwischen 86-jährige Fotograf immer noch gern an die Anfänge seines langjährigen Schaffens. Doch erst nach einer Ausbildung als Schaufensterdekorateur, u. a. mit Aufenthalten in Barcelona und Genf, begann er in New York seinen beeindruckenden Werdegang als freier Fotograf, der ihn zu einem Meister des Porträts machte. 

In seiner aktuellen Ausstellung zeigt das Hessische Landesmuseum Darmstadt in einem repräsentativen Querschnitt einige von Walter Schels bekannten s/w-Fotoserien, die überwiegend in Langzeitbeobachtungen entstanden. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Porträts von Andy Warhol und Joseph Beuys, zwei Künstlerpersönlichkeiten, die eng mit dem Haus verbunden sind, sowie die Tierporträts, von denen manche sich in der Zoologischen Sammlung des Museums als Präparate wiederfinden.

 Ein guter Grund, um mit dem lebenserfahrenen und begeisterungsfähigen Altmeister auf dem grünen Sofa zu reden. Martin Faass entlockt Walter Schels so manch spannende Anekdote aus seinem Dasein als Fotograf, der vielen interessanten Menschen wie z. B. Angela Merkel, Leonard Bernstein oder dem Dalai Lama begegnete und deren Gesichter ablichten durfte. Im Interview erzählt Schels, welche Auftragsarbeit für ihn zur Initialzündung wurde, sich intensiv mit der Porträtfotografie zu beschäftigen. Dabei geht es um existentielle Fragen in allen Lebensphasen und ebenso um Momente der Selbstvergessenheit. Wie lassen sich diese auf ein Foto bannen, wie viel Zufall und Fantasie sind nötig, damit dieser geniale Moment eingefangen wird?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert