In der dritten Folge begrüßt Dr. Martin Faass die Journalistin, erfolgreiche Buchautorin und Honorarprofessorin Prof. Dr. Julia Voss. Als ehemalige stellvertretende Leiterin des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlichte sie erst vor kurzem eine Biographie über die Pionierin der abstrakten Malerei Hilma af Klint, deren Wiederentdeckung die Fachwelt als kunsthistorische Sensation bezeichnete. Nicht minder gilt Julia Voss als eine aufmerksame Beobachterin des gesamten Kulturbetriebs.
Die bislang gültigen musealen
Grundwerte wie das Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln
stehen nicht erst in Corona-Zeiten auf dem Prüfstand. Angesichts monatelanger
Schließungen, fehlender Besucher*innen, drohender Budgetkürzungen, und einer sich
rasch wandelnden diversen Gesellschaft müssen auch die Universalmuseen
konsequent umdenken. Sind wirklich noch die großen Sonderausstellungen –
Blockbuster genannt – der Garant für medien- und publikumswirksame Aufmerksamkeit
oder müssen nicht doch nachhaltige Konzepte gefunden werden, die wieder mehr
die herausragenden Schausammlungen in den Fokus rücken, die vor allem in einem
Universalmuseum zum größten Potential gehören? Dafür bietet Julia Voss
überlegenswerte Lösungen.